Für Häuslebauer waren die Bedingungen selten so gut, wie sie jetzt sind. Die Zinsen für Baufinanzierungen sind auf einem historischen Tiefpunkt und der Staat hilft auch, in dem er die Riesterförderung auch auf Immobilien erweitert hat.
Demzufolge sind Immobilien aktuelle der Renner. Sie gelten als sichere Geldanlage. Obwohl die Preise für Immobilien in der jüngsten Vergangenheit deutlich gestiegen sind, gibt es immer mehr Menschen, die den Entschluss fassen, sich die eigenen vier Wände zuzulegen, die auch gleichzeitig der Altersvorsorge dienen.
Baugeld mit einer zehnjährigen Zinsbindung können Verbraucher heute für einen durchschnittlichen Zinssatz von unter 2,5 Prozent bekommen. Experten sind sich sicher, dass sich in den kommenden zwei Jahren am derzeitigen Zinsniveau kaum was ändern wird, sodass Verbraucher in aller Ruhe ihre mögliche Baufinanzierung planen können.
Im Rahmen der Baufinanzierung ist das Annuitätendarlehen der Klassiker, wenn es darum geht, den Traum vom Wohneigentum wahr werden zu lassen. Hier erfahren Sie mehr darüber.
Was ist eine Annuität
Der lateinische Begriff bezieht sich auf Annus, das Jahr. Im Zusammenhang mit einer Baufinanzierung ist wird damit der jährlich zu zahlende Betrag gemeint, der sich aus Zins und Tilgung ergibt.
Grundsätzlich geht es bei einer Annuität um regelmäßige Zahlungen, die auch in einer Summe erfolgen können. Üblich sind aber auch hier monatliche Raten. Die Besonderheit einer Annuität ist, dass die leistende Rate für den Darlehensnehmer über die gesamte Laufzeit gleich bleibt.
Das gilt jedoch nicht für die Zinsen und die Tilgung. Hier unterscheiden wir zwischen Konstante und Variable.
Aber es ist egal, welche Annuität gewählt wird, an der Ratenhöhe ändert sich nichts. Von Interesse sind lediglich die Zinsen. Bei der konstanten Annuität bleibt die Höhe der Zinsen über die Laufzeit der Baufinanzierung gleich, während der Anteil der Zinsen innerhalb der Rate abnimmt, je länger die Tilgung andauert. Mit jeder bezahlten Rate steigt die Tilgung.
Anders bei einer variablen Annuität, da ist der Zinssatz flexibel. Ob er steigt oder geringer wird, hängt von der allgemeinen Zinslage am Finanzmarkt ab.
Annuitätendarlehen sind erste Wahl für eine Baufinanzierung
Das Annuitätendarlehen ist die am häufigsten gewählte Art der Finanzierung von Immobilien. Die Hypothekendarlehen zeichnen sich durch die immer gleich bleibende monatliche Rate aus, die aus dem Zins- und dem Tilgungsanteil besteht.
Dadurch bekommen Darlehensnehmer die gewünschte Sicherheit, weil schon bei Vertragsabschluss feststeht, wie hoch die monatliche Belastung sein wird.
Üblicherweise werden Annuitätendarlehen mit einer jährlichen Tilgung von einem Prozent abgeschlossen. Bei einer Darlehenssumme von 100.000 Euro entspricht das einer Tilgung von 100 Euro. Hinzu kommen die Zinsen, sodass die Rate entsprechend steigt. In der aktuellen Niedrigzinsphase ist es sinnvoll, eine höhere Tilgung zu wählen, um schneller schuldenfrei zu sein.
Je niedriger die Zinsen für das Annuitätendarlehen sind, desto langsamer verschiebt sich natürlich das Verhältnis zwischen Zins und Tilgung, was dazu führt, dass die Entschuldung viel länger dauert.
Annuitätendarlehen mit Zinsbindung
Bei Annuitätendarlehen wird normalerweise der Zinssatz nicht für die gesamte Laufzeit vereinbart. Üblich sind Zinsbindungen zwischen fünf und 15 Jahren üblich.
Wenn nach Ablauf der Zinsbindung der Marktzins höher ist, steigt auch die monatliche Belastung. Ist er niedriger, kann sie sinken. Gegen steigende Zinsen kann man sich bei einem Annuitätendarlehen durch ein entsprechendes Forward-Darlehen absichern.
Hier kann in Niedrigzinsphasen die Anschlussfinanzierung zu besten Konditionen abgesichert werden.
Die Zinsbindungsfrist clever festlegen
Wie lange die Zinsbindung sein soll, sollte bei einem Annuitätendarlehen davon abhängig sein, wie die aktuelle Zinssituation ist. Niedrige Zinsen können gegen Aufschlag über eine relativ lange Zinsbindung gesichert werden.
In Hochzinsphasen empfiehlt es sich, genau anders herum zu verfahren und durch kurze Zinsbindung darauf zu hoffen, dass die Anschlussfinanzierung günstiger wird.
Die Anschlussfinanzierung planen
Wird die Anschlussfinanzierung nicht über ein Forward-Darlehen abgesichert, sollte sie gut geplant werden. Ein Darlehensnehmer ist nicht automatisch verpflichtet, seine Anschlussfinanzierung nach Ablauf der Zinsbindung beim selben Kreditgeber abzuschließen.
Mithilfe eines Kreditvergleichs kann ein Anbieter gefunden werden, der bessere Konditionen hat. Ein Anbieterwechsel ist auch immer dann möglich, wenn das Darlehen bereits zehn Jahre gelaufen ist. Nach Ablauf dieser Frist kann ohne Zahlung einer Vorfälligkeitsentschädigung gekündigt werden.
Für zukünftige Bauherren und Immobilienkäufer, die bauen oder eine Immobilie käuflich erwerben wollen, ist ein Annuitätendarlehen uneingeschränkt zu empfehlen.
Unser Tipp für Anschlussfinanzierungen unter 50.000 Euro
Sollte Ihre benötige Anschlussfinanzierung unter 50.000 Euro liegen, so ist dies im Regelfall nicht über ein Immobiliendarlehen finanzierbar. In diesem Fall beantragen Sie einfach einen normalen Ratenkredit. Nutze Sie hierfür beispielsweise unseren unabhängigen Kreditvergleich. Eine Grundschuld wird in diesem Fall übrigens nicht eingetragen.